27 PERGER GEMEINDEZEITUNG 06/24 I www.perg.at GESCHICHTE Perg besitzt eine jahrhundertelange Tradition in der Produktion von Mühlsteinen aus dem besonders geeigneten Quarzsandstein. Einst waren die Perger Mühlsteine in ganz Mitteleuropa verbreitet. Im 20. Jahrhundert wurden sie von künstlich erzeugten Steinen und dem Walzenstuhl abgelöst. Das engagierte Team des Mühlsteinmuseum Steinbrecherhaus rund um Obmann Harald Marschner nimmt sich seit vielen Jahren dieser Geschichte an und hat eine große und sehr spezielle Sammlung zusammengetragen. Innerhalb eines Jahres hat es nun mit professioneller Unterstützung eine komplette Neuaufstellung, das Projekt „Faszination Perger Mühlsteine“, konzipiert und umgesetzt. Die neue Ausstellung wurde am 19. Oktober im Beisein von Bürgermeister Toni Froschauer feierlich eröffnet und von Pfarrer Konrad Hörmannseder gesegnet. Die liebevoll gestaltete Ausstellung im Steinbrecherhaus erläutert 8.000 Jahre Steinmüllerei an Hand von originalen Mühlsteinen. Es lässt die harte Arbeitswelt der Mühlsteinhauer nachempfinden und geht besonders auf die Perger Mühlsteinbrüche und deren Geologie ein. In der original erhaltenen Arbeitshütte wird die Herstellung der Perger Mühlsteine gezeigt, ebenso Mahlgänge aus anderen Gesteinen. Der Mahlvorgang wird in der Meisinger-Mühle demonstriert, eine originale „Bauernmühle“ aus dem Kärntner Maltatal. Eine Plan mit den ehemals sieben Perger Mühlsteinbrüchen und eine Österreich Karte, in der alle bekannten Mühlsteinbrüche eingetragen sind, verweist auf die große historische Bedeutung von Mühlsteinen, als dem wichtigsten Werkzeug des Müllers. Zur beliebten Rätselrallye durch die „Welt des Mahlens und des Steinebrechens“ kam als zusätzliches Vermittlungsangebt ein neu konzipierter Audioguide. An zehn Stationen werden die Themen der neuen Informationstafeln ver8.000 Jahre Mahlgeschichte, Fotos: (c) Steinbrechehaus tieft. Diese reichen von „Welches Gestein ist für Mühlsteine geeignet?“ bis zur Frage „Warum klappert die Mühle am rauschenden Bach?“ Da der Audioguide im Freigelände des Steinbrecherhauses jederzeit frei zugänglich ist, steht daher das Museum Besuchern immer offen. Die Umsetzung des Projektes „Faszination Perger Mühlsteine“ wird durch die LEADER-Region Perg Strudengau großzügig unterstützt. Öffnungszeiten: Mai bis Oktober: erster Samstag im Monat 14.00-17.00 Uhr oder nach Vereinbarung. Das Freigelände ist ganzjährig frei zugänglich www.steinbrecherhaus.at Audioguide im Steinbrecherhaus Simon Pilz, einer der letzten Mühlsteinhauer Mühlsteinmuseum Steinbrecherhaus attraktiv neu gestaltet
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