Perger - Gemeindezeitung 1/2024

18 PERGER GEMEINDEZEITUNG 01/24 I www.perg.at GESCHICHTE Bruckner ist uns egal. Wir feiern jedenfalls. Brucknerstadt Perg 2024. Perg ist weder Geburts- noch Sterbeort von Anton Bruckner. Er hat in Perg auch nie längere Zeit gearbeitet oder gelebt. Die verwandtschaftliche Beziehung, seine Urgroßmutter väterlicherseits war die Tochter eines Perger Mühlsteinhauers, ist gut belegbar, aber etwas weit hergeholt. Wer mit Musik nichts am Hut hat, kann auch mit Anton Bruckner wenig anfangen. Auf Befragen bringen es viele Pergerinnen und Perger mehr oder weniger subtil zum Ausdruck: „Der Bruckner ist mir egal“. Ganz so „egal“ ist Anton Brucknern den Pergern aber dann doch nicht. Eine Straße in Perg trägt seit mehr als 80 Jahren seinen Namen. In der Herrenstraße wurde zum 100. Todestag Anton Bruckners eine Gedenktafel betreffend das Perger Präludium aufgehängt und auf der Orgel der Pfarrkirche werden hin und wieder Werke von Anton Bruckner gespielt, z.B. das „Perger Präludium“ zu besonderen Anlässen. Persönliche Freundschaften zu Perger Bürgern, Karl Terpinitz, Franz Kirchberger und Josef Diernhofer, haben dazu beigetragen, dass Anton Bruckner 1863 für die neue Orgel in der Pfarrkirche die Orgelprobe vornahm und 1884 eine Komposition schrieb, die später den Namen „Perger Präludium“ erhielt. Die Freundschaft mit dem späteren Pfarrer von Pergkirchen, Andreas Mittermayer reicht bis zum Beginn der 1850er-Jahre zurück. Mittermayer verfasste damals den Text für das Sierninger Liedertafelmotto und Bruckner komponierte die Melodie dazu. Daran kommt auch der landesweite Bruckner-Hype zum 200. Geburtstag des Künstlers nicht vorbei und mit vielen anderen Orten Oberösterreichs ist auch Perg zum Brucknerort bzw. zur Brucknerstadt 2024 avanciert. Ignorieren geht also nicht, dann also kräftig mitfeiern, zähneknirschend oder fröhlich, jedenfalls mit guter Laune, egal, was wir von Anton Bruckner und seiner Musik halten und ob Geld dafür in der Landes- oder Stadtkasse dafür vorhanden ist. Sonderausstellung im HeimathausStadtmuseum Perg Die Details zu Anton Bruckners Beziehung zu Perg sind vielen Pergern bekannt. Archivunterlagen bilden die Basis für die Sonderausstellung „Brucknerstadt Perg 2024“. Vor allem soll in der Ausstellung dargestellt werden, welchen Platz Bruckner im Lauf der Jahrzehnte in den Perger Vereinen, Institutionen, Schulen und Haushalten eingenommen hat. Dazu bittet der Heimat- und Museumsverein Perg um Unterstützung. Bitte in den nächsten Tagen, spätestens bis 10. März 2024, mit dem Heimat- und Museumsverein Perg Kontakt aufnehmen, wenn Sie zu folgenden Themen etwas beitragen können: Werden oder wurden Werke Anton Bruckners in Perg gehört? Wurden einzelne Werke Bruckners im Rahmen von Konzerten, Gottesdiensten und sonstigen Anlässen aufgeführt? Gibt es dazu noch Plakate, Programmhefte, Fotos , Ton- oder Filmaufnahmen? Wurden Werke Bruckners in den Haushalten angehört (Radio, TV, Tonträger wie Schellacks, Schallplatten, Tonbandgeräte, Musikkassetten, CD, DVD, Streaming)? Gibt oder gab es in Perg „BrucknerFans? Gab oder gibt es in Perg Musikerinnen und Musiker, die Werke von Anton Bruckner spiel(t)en? Orgelpfeifen der Perger Brucknerorgel Die Pfeifen der Brucknerorgel, die 120 Jahre lang in der Pfarrkirche Perg gespielt wurde, sind verschenkt oder im Rahmen eines Flohmarktes gegen eine Spende für die neue

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